Und noch ein Kommentar dazu ...
Die Vereine im Norden, Osten und Bayern wollen ihre Regionalligen erhalten und nehmen dafür eine Aufstiegsrelegation in Kauf. Das ist ein klares Votum gegen eine vierte Profiliga, kommentiert SPORTBUZZER-Redakteur Robin Jantos.
Meister steigen auch künftig nicht auf, sondern müssen in die Relegation. Reduziert man die Einigung der Vereine aus dem Norden, Osten und Bayern auf diesen Satz, dann werden viele Fans aus tiefstem Herzen sagen: Ihr spinnt doch. Es ist ja auch kaum einzusehen, dass ein in seiner Regionalliga dominierendes Team am Saisonende noch nicht für die 3. Liga planen darf, weil es in zwei Spielen alles wieder verlieren kann. Schon gar nicht, wenn das nur im Norden und Osten gilt, während die Meister im Westen und Südwesten sicher aufsteigen. Oder?
Um die Einigung (und den heftigen Streit zuvor) zu verstehen, muss man sich anschauen, wer in den Regionalligen überhaupt spielt. Da gibt es drei Gruppen:
1) Die U23-Teams von Profiklubs, denen die Aufstiegsregeln ziemlich egal sein dürften.
2) Ambitionierte Vereine, die in der Regionalliga vor allem ein Sprungbrett in den Profifußball sehen.
3) Klassische Amateurklubs, für die ein Aufstieg in die 3. Liga kaum realistisch ist.
Letztere sind in der Mehrheit, und für sie ist der Drei-Staffeln-Kompromiss tatsächlich die beste Lösung. Andernfalls müssten sie deutlich weiter reisen, hätten weniger Derbys - oder würden gleich ganz absteigen, weil in zwei Regionalligen natürlich weniger Platz ist als in dreien. Ist die Entscheidung also nur ein feiger Kompromiss, damit niemand etwas verliert? Nein, es steckt auch eine Idee dahinter. Vereine und Fans müssen sich fragen, was die Regionalliga für sie überhaupt ist. Die 4. deutsche Profiliga? Oder die höchste Amateurklasse? Für eine Amateurliga sind Derbys und überschaubare Wege existenziell wichtiger als der garantierte Aufstiegsplatz in den Profifußball. Die Entscheidung von Peißen spricht dafür, dass für die Mehrheit der Regionalligisten der Amateurfußball näher ist als der Profifußball. Und das ist ein gutes Zeichen.
Quelle: Sportbuzzer