R_e_n_e hat geschrieben:Wenn dem so ist, stellt sich mir die Frage, wie die Verträge gestaltet sind ? Wenn die so gestaltet sind, dass der Caterer unabhängig vom Absatz sein Geld bekommt, dann sollte man im Verein umdenken. Bekommt der caterer abhängig vom Umsatz sein Geld und bekommt es nicht auf die Reihe, dann sollte man den caterer wechseln.
Im Normalfall sind die Verträge so gestaltet, dass der Caterer gar kein Geld bekommt, sondern dass er welches an den Verein bezahlt. Und zwar unabhängig vom Absatz. In der Regel gibt es einen Grundbetrag, den der Caterer bezahlt. Darüberhinaus sind normalerweise zusätzliche Abschläge vorgesehen, die nach Zuschauerzahl gestaffelt sind. Kommen viele Zuschauer, ist der Abschlag höher, als wenn wenig kommen. Rein wirtschaftlich betrachtet ist es (sehr eindimensional gesehen) also so, dass es für den Verein relativ egal ist, wie das Catering funktioniert. Der Caterer ist derjenige, der was tun muss, wenn es sich für ihn lohnen soll. Einzige Stelle, wo der Verein nochmal verdient, ist das Bier: Da gibt es normalerweise eine Rückvergütung: Für jedes verkaufte Fass, bekommt der Verein von der Brauerei Betrag X.
Trotzdem kann es dem Verein natürlich nicht egal sein, wie das Catering läuft. Fans sind auch Kunden - und labberige Brötchen, halbgare Würste und Biere, die eine halbe Stunde brauchen, lassen diese nicht mit besserer Laune nach Hause gehen. Eine einfache Lösung sehe ich hier aber auch nicht. Wurde ja in den letzten Jahren auch schon ne Menge probiert: Zig Wechsel beim Caterer, Catering in Eigenverantwortung - wirklich geklappt hat leider nix. Problematisch ist tatsächlich, dass Du für sowas gutes (also vor allem eingespieltes und erfahrenes) Personal brauchst. Und da sehe ich das Problem in unserer Größe. Für einen kleinen Caterer sind wir zu groß. Beim kleinen Dorfverein klappt das auch deswegen so gut, weil da eben nur ein Stand/Wagen zu bespielen ist. Profis gibt´s natürlich auch für große Veranstaltungen - aber da sind wir wieder zu klein. Wir sind kein Stadtfest, Festival oder Konzert mit ein paar 10.000 Leuten, sondern realistisch gesehen irgendwo bei 2.000 bis 3.000 Zuschauern anzusiedeln. Lohnt sich für die Großen nicht. Hinzu kommt jetzt tatsächlich noch der Umstand, dass während der Corona-Einschränkungen viel (gutes) Gastro-Personal die Branche gewechselt hat.
In der Summe sehe ich das Problem, aber kurz- und mittelfristig keine wirkliche Lösung oder Besserung.
Seinen Verein sucht man sich nicht aus - er wird einem gegeben.