Fußball - National

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Der Buri
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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » Sa 10. Sep 2016, 23:03

Sandmann hat geschrieben:Was würde passieren?

Maximal würde der FC Bayern München e.V. aus dem Vereinsregister gelöscht.

Die FC Bayern München AG wäre davon nicht betroffen, sie wäre aber die Mitspracherechte/Einflussmöglichkeiten des FC Bayern München e.V., also praktisch die der Mitglieder, auf einen Schlag los.
Profifußball würde in München unter dem Etikett FC Bayern auch weiter gespielt werden.

Wir hätten dann in Deutschland Profifußball mit reinen Kapitalgesellschaften, wie in vielen anderen Ländern auch, ohne Vereine als Basis; die 50+1 Regel wäre mit einer Streichung des e.V. sofort und endgültig vom Tisch.

Ob das ein wünschenswerter Zustand wäre, muss jeder für sich selbst bewerten.



Ich sehe das ein wenig anders ... Sollte entschieden werden, dass die e.V.s eben Vereine sein sollen und keine AG - oder Sonstiges - (dieses sogenannte Nebenzweckprivileg), dann hat dies enorme Auswirkungen. Zumindest, wenn die DFL nachzieht und ein entsprechendes Urteil auch umsetzt - daran wird es allerdings wohl scheitern :hmm

Sandmann

Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 11. Sep 2016, 09:58

Das Gericht würde ggf. entscheiden, dass der Anteil der wirtschaftlichen Tätigkeit des FC Bayern e.V. den Anteil der gemeinnützigen Tätigkeit bei weitem überschreitet. Der FC Bayern e.V. ist immerhin 80%iger Anteilseigner der FC Bayern AG, eines Unternehmens, dass im Jahr um die 300 Mio € umsetzt.
Die Umsätze im Profifußball heutzutage machen es aus Sicht des Klägers (und auch aus meiner) praktisch unmöglich, dass dieses Geschäft über gemeinnützige Vereine im Rahmen der in Deutschland geltenden Vereinsrechts abgewickelt werden kann.
Das ist die gleiche Frage, die vor nicht allzu langer Zeit beim ADAC stand, dessen sonstige wirtschaftliche Aktivitäten (Versicherungen, Reisen ...) den eiigentlichen, gemeinnützigen Zweck des Vereins, nämlich die Pannenhilfe, bei weitem überstiegen haben.

Der FC Bayern e.V. würde, folgt das Gericht der Klage, entweder seine Gemeinnützigkeit verlieren oder er würde ggf. ganz aus dem Vereinsregister gestrichen.

Um das zu umgehen, müsste sich der FC Bayern e.V. von seinen Anteilen an der FC Bayern AG trennen. Diese würden dann bei der FC Bayern AG verbleiben oder am Kapitalmarkt an Investoren veräußert werden.

Es steht nicht die Frage, ob Profifußball gespielt werden darf. Es steht die Frage, ob Profifußball unter dem Dach von Vereinen betrieben werden darf. Die Vereine sollen Vereine und die Kapitalgesellschaften (Gmbh, AG) sollen Kapitalgesellschaften bleiben.

Im Endeffekt würden, sollte ein Gericht dem Anliegen inhaltlich folgen, auf der einen Seite Vereine stehen, die ihrem steuerbegünstigtem gemeinnützigen Ideal- und Zweckbetrieb nachgehen, also Breiten- und Nachwuchssport, auf der anderen Seite Kapitalgeselllschaften, also Firmen, die ohne jeden Einfluss durch Vereine (50+1) Profifußball als wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb veranstalten - beides sauber und komplett voneinander getrennt.

Ich könnte mir vorstellen, dass es im Profifußball genug Leute gibt, die über so ein Urteil nicht böse wären, nicht nur bspw. ein Herr Kind, sondern auch Herren wie Rummenigge oder Hoeneß oder auch ein Herr in Fuschl.

Das spannende an der Klage ist, dass diese Fragestellung bisher noch nicht zur Klärung vor einem Gericht war, zumindest nicht unter Bezug auf ein so prominentes Beispiel.

Folgen die Richter dem geschriebenen Wortlaut des Vereinsgesetzes und der absolut nachvollziehnbaren Begründung des Klägers, oder findem sie verschrubelte Begründungen, um den status quo des lieben Friedens Willen beizubehalten?
Wenn sie diese Begründungen finden und die Klage abweisen, kann man zukünftig auch ohne Risiko Autos unter dem Dach von Vereinen bauen, Geldanlagen oder Lebensmittel verkaufen usw.

Spätestens dann sollten wir uns nicht mehr über Steueroasen in anderen Teilen der Welt aufregen ... :zwinker
Zuletzt geändert von Sandmann am So 11. Sep 2016, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 11. Sep 2016, 10:24

Du verstehst es wirklich Menschen zu desillusionieren, wa :zwinker

Dann sollten wir zukünftig allerdings zu einem neuen Sprachgebrauch kommen: "Das Wirtschaftsunternehmen XY gewann 4:1 gegen das Wirtschaftsunternehmen ABC." Zusätzlich sollte der DFB und die DFL jeglichen Gebrauch des Wortes "Verein" in seinen Statuten einstellen. Das wäre zumindest konsequent :angel

Sandmann

Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 11. Sep 2016, 10:35

Der Buri hat geschrieben:Du verstehst es wirklich Menschen zu desillusionieren, wa :zwinker

Dann sollten wir zukünftig allerdings zu einem neuen Sprachgebrauch kommen: "Das Wirtschaftsunternehmen XY gewann 4:1 gegen das Wirtschaftsunternehmen ABC." Zusätzlich sollte der DFB und die DFL jeglichen Gebrauch des Wortes "Verein" aus seinen Statuten streichen. Das wäre zumindest konsequent :angel


Richtig, das ist nicht anders als in England, Frankreich, Italien, den USA usw.

Die Zulassung der DFL hat doch schon lange bspw. die "Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH" und nicht der "TSV Bayer 04 Leverkusen e.V.", weiter im Nordosten die "Eintracht Braunschweig GmbH Co. KGaA" und nicht der "Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e.V." uswusf.
Das "e.V." ist aus dem Logo ds FC Bayern bereits 2002 verschwunden.

Es fehlt nur die Konsequenz, in den Medien die vollen Namen der Lizenznehmer auch hinzuschreiben. Man will dem Volk offenbar den Glauben lassen, dass in der Bundesliga Vereinssport stattfindet. :zensur

Bei der Klage geht es doch nicht darum, einen neuen Rechtszustand zu schaffen, sondern nur darum, den Ist-Zustand bzgl. der Strukturen auch in den offiziellen Rechtszustand zu überführen, d.h. steuerbegünstigter Vereinsbetrieb auf der einen und gewinnorientierter Geschäftsbebtrieb auf der anderen Seite, sauber und gesetzeskonform getrennt.
Zuletzt geändert von Sandmann am So 11. Sep 2016, 10:46, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 11. Sep 2016, 10:45

Nun - der Kläger ist Professor für bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht. Demnach würde ich ihm zunächst mal unterstellen wesentlich mehr Ahnung zu haben, als wir. Und dementsprechend auch exakt zu wissen, was er da tut. Ob seine Intention "die Überführung des Ist-Zustandes in den offiziellen Rechtszustand" ist, möchte ich daher mal nicht so leichtfertig mutmaßen :zwinker

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Re: Fußball - National

Beitragvon Newcomer » So 11. Sep 2016, 12:11

Dürfte denn die FC Bayern AG ohne e.V. der 50%+1-Anteile an ihr hält am Spielbetrieb der DFL teilnehmen? Ich denke eigentlich nicht.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Heizer_reloaded » So 11. Sep 2016, 12:36

Newcomer hat geschrieben:Dürfte denn die FC Bayern AG ohne e.V. der 50%+1-Anteile an ihr hält am Spielbetrieb der DFL teilnehmen? Ich denke eigentlich nicht.


In jedem Fall. Die 50+1 wird dann einfach gekippt und wie vorher schon angeführt, es gibt genug Leute in den Führungsetagen der Kaiptalgesellschaften die darüber so gar nicht böse wären.
„Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“

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Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 11. Sep 2016, 14:31

Newcomer hat geschrieben:Dürfte denn die FC Bayern AG ohne e.V. der 50%+1-Anteile an ihr hält am Spielbetrieb der DFL teilnehmen? Ich denke eigentlich nicht.


Na klar doch.

In Wolfsburg hält VW an der "VfL Wolfsburg-Fußball GmbH", die Lizenznehmer der DFL ist, seit 2007 exakt 100%, der VfL Wolfsburg e.V. demnach 0 %.
Nicht anders ist es in Lerverkusen: die Bayer AG hält 100% an der "Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH", der TSV Bayer 04 Leverkusen e.V. genau 0 %.
Hopp hält 96% der Anteile an der "TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH", die TSG Hoffenheim 1899 e.V. demzufolge 4%.

Was dem einen Recht ist, sollte dem anderen billig sein.

Zumindest lässt sich ein Zwei-Klassen-Recht rational nicht begründen, auch verfassungsrechtlich dürfte es nicht koscher sein.
Die 50+1-Regel steht rechtlich auf ganz dünnem Eis.
Dass es sie überhaupt noch gibt, dürfte vor allem dem Prinzip "wo kein Kläger, da kein Richter" geschuldet sein.
Zuletzt geändert von Sandmann am So 11. Sep 2016, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Newcomer » So 11. Sep 2016, 17:28

Was genau besagt denn dann die 50+1-Regel?

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 11. Sep 2016, 17:45

Das Ganze wird in § 8 des Ligastatuts geregelt ---> http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/14_ ... ga_DFL.pdf (ab Seite 8) :zwinker

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Re: Fußball - National

Beitragvon Newcomer » So 11. Sep 2016, 19:19

Der Buri hat geschrieben:Das Ganze wird in § 8 des Ligastatuts geregelt ---> http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/14_ ... ga_DFL.pdf (ab Seite 8) :zwinker


Da lese ich genau das, was ich meinte. Nach Statuten, dürfte eine Bayern München AG nicht ohne "Trägerverein" mitspielen. Dass die Regel schon über die Maßen hinaus missachtet wird, ändert doch daran erst einmal nichts.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 11. Sep 2016, 21:01

Newcomer hat geschrieben:
Der Buri hat geschrieben:Das Ganze wird in § 8 des Ligastatuts geregelt ---> http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/14_ ... ga_DFL.pdf (ab Seite 8) :zwinker


Da lese ich genau das, was ich meinte. Nach Statuten, dürfte eine Bayern München AG nicht ohne "Trägerverein" mitspielen. Dass die Regel schon über die Maßen hinaus missachtet wird, ändert doch daran erst einmal nichts.


Das Problem ist, dass diese Regeln des DFB bzw. der DFL mit dem Zivilrecht, konret mit dem Vereinsrecht, auf Kriegsfuß stehen.
Der Sport darf zwar für seinen eigenen internen Angelegenheiten internes Recht entwickeln und durchsetzen, er darf aber nicht sonst geltendes Recht (bspw. Steuerrecht, Soziallrecht, Baurecht usw., in diesem Fall das Vereinsrecht) unterlaufen bzw. ignorieren.

Die Regel, die du oben noch mal angesprochen hast (50+1), ist eine interne Sportregel.
Sie ist nicht Gegenstand des besprochenen Antrags. Gegenstand dieses Antrags ist die Umsetzung bzw. Interpretation des Vereinsrechts, das nicht der "Autonomie des Sports" unterliegt.

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 11. Sep 2016, 21:30

In diesem Sinne mal noch ein Querverweis bzgl. Vereins- bzw. Sportrecht ---> http://sportrecht.org/cms/front_content ... 7&idart=58 (Komplett lesen hilft bei der Argumentation in dieser Sache :zwinker )

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Re: Fußball - National

Beitragvon Uriah Heep » So 11. Sep 2016, 21:33

Sandmann hat geschrieben:
Der Buri hat geschrieben: ... wenn diese Klage nämlich durchgeht, bedeutet dies eine eklatante Revolution in der Fußballlandschaft - die ich durchaus begrüßen würde :zwinker


Was würde passieren?

Maximal würde der FC Bayern München e.V. aus dem Vereinsregister gelöscht.

Die FC Bayern München AG wäre davon nicht betroffen, sie wäre aber die Mitspracherechte/Einflussmöglichkeiten des FC Bayern München e.V., also praktisch die der Mitglieder, auf einen Schlag los.
Profifußball würde in München unter dem Etikett FC Bayern auch weiter gespielt werden.

Wir hätten dann in Deutschland Profifußball mit reinen Kapitalgesellschaften, wie in vielen anderen Ländern auch, ohne Vereine als Basis; die 50+1 Regel wäre mit einer Streichung des e.V. sofort und endgültig vom Tisch.

Ob das ein wünschenswerter Zustand wäre, muss jeder für sich selbst bewerten.


Das wäre wenigstens ehrlich und die Scheinheiligkeit hätte ein Ende. Aber an der Situation würde sich nichts ändern. Die sog. Fans würden weiterhin rennen und sich einen Scheiß um die rechtlichen Gegebenheiten kümmern.

Sandmann

Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 11. Sep 2016, 21:46

Der Buri hat geschrieben:In diesem Sinne mal noch ein Querverweis bzgl. Vereins- bzw. Sportrecht ---> http://sportrecht.org/cms/front_content ... 7&idart=58 (Komplett lesen hilft bei der Argumentation in dieser Sache :zwinker )


Das ist unbestritten, darum geht es aber hier doch eben gerade nicht.

Die Klage/der Antrag beschäftigt sich mit dem Vereinssrecht, bzw. konkret damit, dass der Verein FC Bayern München e.V., gemessen an seinen Umsätzen, nur noch zu einem unerheblichen Teil seinem eigentlichen, steuerbegünstigtem, gemeinnützigem Vereinszweck lt,. Satzung nachgeht, sondern dass er in der Hauptsache über seine 80%ige Beteiligung an der FC Bayern München AG im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb mit Gewinnerzielungsabsicht aktiv ist.
Diese Fragestellung hat mit der Autonomie des Sport bzgl. sportlicher Regeln, Ligeneinteilung, Dopingkontrollen usw. nichts zu tun.

"Was alleszu den sporttypischen Belangen gehört, ergibt sich insbesondere aus den Spielregeln einer jeden Sportart. Zu den sport-typischen Grundsätzen gehört allgemein der Wettkampfcharakter des Sports; aus dem Wettkampf ergeben sich gewisse Risiken für die körperliche Unversehrtheit der Sportler, die jeder Teilnehmer akzeptiert; zum Wesen des Wettkampfes gehört die Chancengleichheit der Beteiligten, die durch Spielregeln gesichert wird; Verstöße gegen die Spielregeln müssen und dürfen daher entsprechend geahndet werden, auch mit Eingriffen in Rechtspositionen von Mitgliedern. Eine Vielzahl von weiteren sporttypischen Belangen erlauben Abweichungen vom staatlichen Recht (Beispiele: Das Zuschauerinteresse, das sofortige Entscheidungen durch den Schiedsrichter auf dem Spielfeld fordert- und nicht erst nach langen Gerichtsverhandlungen; wertende Entscheidungen wie Haltungs- oder künstlerische Noten).
Sporttypische Belange können insbesondere einen "wichtigen Grund" im Sinne des allgemeinen Rechts darstellen, etwa wenn einem Berufssportler eine Lizenz verweigert oder entzogen oder gegen ihn eine längere Sperre verhängt werden soll; da er dadurch an der Ausübung seines Berufes gehindert wird, ist ein "wichtiger Grund" Voraussetzung für eine derartige Maßnahme. Auch kann und muß gegebenenfalls sogar einem Sportler ein Sieg aberkannt werden, wenn er sich eines Verstoßes gegen die Dopingbestimmungen des Verbandes schuldig gemacht hat, selbst wenn die Einnahme dieses Mittels nicht der staatlichen Rechtsordnung (z. B. dem Betäubungsmittelgesetz) widerspricht."

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 11. Sep 2016, 21:58

Nun ...

"[...]Die Sportverbände haben das Ziel, den Sportbetrieb im allgemeinen bzw. den Betrieb einer bestimmten Sportart durchzuführen und zu fördern. Die Werteordnung eines Sportverbandes sind daher die sport(art-)typischen Belange, die seine Verbandsregeln und die Ausübung der Verbandsgewalt prägen; die sporttypischen Belange können daher eine Abweichung vom staatlichen Recht zulassen. Die Autonomie der in den Verbänden zusammengeschlossenen Mitglieder ermöglicht die Schaffung einer weltweiten, einheitlichen Verbandsorganisation des Sportes nach dem Ein-Verbandsprinzip. Auf dieser Grundlage können sich die Sportverbände für jede Sportart weltweit einheitliche Regeln geben und dadurch weltweit sportliche Leistungen im Wettkampf vergleichbar machen.[...]"

Ich weiß jetzt nicht inwieweit dieser Text Rechtskraft besitzt - aber man könnte daraus schon schließen, dass der o.A. Kläger schon sehr gute Gründe anführen müsste (gemäß deiner Argumentation gestern). Aber belassen wir es mal dabei, und warten in aller Ruhe das Verfahren ab :prost

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 16. Okt 2016, 09:34

Verrückte Aufholjagd: 0:7, 8:7, Endstand 8:8!

Ein eigentlich ganz normales Spiel am vergangenen Wochenende in der Kreisliga C, Gruppe 2, im Kreis Mönchengladbach-Viersen entwickelt sich zu einem Torfestival mit einem unglaublichen Ende. Der SV Wickrathberg II musste im Auswärtsspiel bei Türkiyemspor Mönchengladbach II antreten. Der Achte reiste zum Elften. Die Partie artete aus, im positiven Sinne, und wurde für die 31 Zuschauer mit 16 Toren vermutlich zum Sporthighlight des Jahres.

Dabei war die Partie nach 37 Minuten eigentlich schon vorbei, denn die Gäste führten mit 7:0 und waren sich ihrer Sache wohl ziemlich sicher. Gleich zweimal hatte Türkiyemspor-Spieler Gheorghe Catalin Taranu binnen drei Minuten eingenetzt (11./14.) – allerdings ins eigene Tor. Der Pechvogel eröffnete damit den Torreigen des SV Wickrathberg II. Bis Minute 37 und dem 7:0 erzielten die Gäste dann selbst die Treffer. Der 1:7-Anschlusstreffer kurz vor dem Pausenpfiff wirkte eher wie ein Ehrentreffer - war jedoch der Start einer fulminanten Aufholjagd. Was nach der Halbzeitpause passierte, haute wohl auch den erfahrensten Kreisliga-Fan vom Hocker.

Quelle & Weiterlesen: fussball.de

:uhh

Sandmann

Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » So 16. Okt 2016, 21:09

Lagen die Wetteinsätze für das Spiel in der üblichen Höhe oder diesmal eher nicht?

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » So 23. Okt 2016, 10:20

Rudi Gutendorf: 90 Jahre, 56 Trainerstationen

"Die Vorfreude auf die neue Aufgabe ist groß. Mal schauen, was mich erwartet." Rudi Gutendorf ist gespannt. Von Koblenz aus führte sein Weg einst über die USA und Südamerika durch die halbe Karibik bis nach Asien, Australien und Afrika. Nun kehrt er zu seinem Heimatverein TuS Koblenz zurück und tritt die 56. Station seiner beispiellosen Trainerkarriere an. Er wird Ehren-Coach der neu gegründeten dritten Mannschaft des Regionalligisten. Das Besondere an dem Team: Es besteht ausschließlich aus Flüchtlingen.

Etliche Medienvertreter sind zum ersten Training unter der Leitung von Rudi Gutendorf gekommen. „Natürlich weiß ich, dass das Ganze mit viel Aufsehen verbunden ist. Ein 90-Jähriger als Trainer – ja, wo gibt es denn sowas?“, fragt Gutendorf in die Runde und bahnt sich seinen Weg vorbei an den Kameraleuten: „Nun lasst mich aber mal zu meinen Jungs gehen.“ Dass Gutendorf von ‚seinen Jungs‘ spricht, ohne dass er sie zuvor überhaupt gesehen hat, verwundert nicht. „Fußball macht aus Fremden Freunde“, sagt er. Entsprechend herzlich fällt die Begrüßung aus, Berührungsängste gibt es keine. „Ich war auf der ganzen Welt zuhause und wurde überall mit Respekt aufgenommen. Davon möchte ich etwas zurückgeben. Es wäre eine Frechheit, wenn ich bei dieser tollen Sache nicht mithelfen würde“, erklärt Gutendorf.

Quelle & Weiterlesen: fussball.de

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FC Bayern München wird nicht aus Vereinsregister gelöscht

Beitragvon Heizer_reloaded » So 23. Okt 2016, 21:24

„Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht.“

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Re: Fußball - National

Beitragvon Sandmann » Mo 24. Okt 2016, 10:51

"Die konkreten Verhältnisse bei dem Fußball-Club Bayern, München wurden geprüft. Es besteht eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, der FC Bayern München AG. Unter Berücksichtigung der konkreten Umstände dieser Beteiligung hat das Amtsgericht München im Rahmen der Einzelfallprüfung die Einleitung eines Amtslöschungsverfahrens hier abgelehnt."

Das ist ein bisschen dünne. Ich zumindest kann daraus nicht ablesen, welche Maßstäbe angelegt wurden und warum so und nicht anders entschieden wurde. Eine nachvollziehbare Begründung sieht für mich anders aus.

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Re: Fußball - National

Beitragvon duke » Mo 24. Okt 2016, 11:33

Sandmann hat geschrieben:"Die konkreten Verhältnisse bei dem Fußball-Club Bayern, München wurden geprüft. Es besteht eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, der FC Bayern München AG. Unter Berücksichtigung der konkreten Umstände dieser Beteiligung hat das Amtsgericht München im Rahmen der Einzelfallprüfung die Einleitung eines Amtslöschungsverfahrens hier abgelehnt."

Das ist ein bisschen dünne. Ich zumindest kann daraus nicht ablesen, welche Maßstäbe angelegt wurden und warum so und nicht anders entschieden wurde. Eine nachvollziehbare Begründung sieht für mich anders aus.


man geht hier, wie anderswo, offenbar mit dem zeitgeist. :angel

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Re: Fußball - National

Beitragvon doppelm » Mo 24. Okt 2016, 13:00

r.i.p. reinhard häfner :angel

Dynamo-Idol mit 64 Jahren gestorben
https://www.welt.de/sport/article158999 ... orben.html

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » Mo 24. Okt 2016, 14:30

duke hat geschrieben:
Sandmann hat geschrieben:"Die konkreten Verhältnisse bei dem Fußball-Club Bayern, München wurden geprüft. Es besteht eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft, der FC Bayern München AG. Unter Berücksichtigung der konkreten Umstände dieser Beteiligung hat das Amtsgericht München im Rahmen der Einzelfallprüfung die Einleitung eines Amtslöschungsverfahrens hier abgelehnt."

Das ist ein bisschen dünne. Ich zumindest kann daraus nicht ablesen, welche Maßstäbe angelegt wurden und warum so und nicht anders entschieden wurde. Eine nachvollziehbare Begründung sieht für mich anders aus.


man geht hier, wie anderswo, offenbar mit dem zeitgeist. :angel


Nun, da man das Verfahren gar nicht erst eröffnet hat, und sich auf das BGH-Urteil vom 29.09.1982 (Az.: I ZR 88/80) bezieht, könnte man sich dort mal reinlesen - die Urteilsbegründung müsste ja demnach kongruent sein :confuse

---> https://www.jurion.de/Urteile/BGH/1982-09-29/I-ZR-88_80

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Re: Fußball - National

Beitragvon Der Buri » Do 17. Nov 2016, 19:03

Verbraucherschützer planen Klage gegen Bezahlkarten in Stadien

München – Ein ARD-Bericht über die Bezahlkarten in den Bundesliga-Stadien (http://www.br.de/themen/sport/inhalt/fu ... a-100.html) schlägt hohe Wellen. Einigen Vereinen droht Ärger mit den Verbraucherschützern.

Die "Abzocke" mit dem Plastikgeld hat für einige Klubs der Fußball-Bundesliga juristische Konsequenzen. Weil Currywurst, Pommes und Bier teilweise nur mit umständlichen Bezahlkarten gekauft werden können, bereiten die Verbraucherzentralen Abmahnungen gegen die Betreiber vor, die sogar vor Gericht führen könnten. Für die Vereine scheint das bargeldlose System ein lukratives Geschäft zu sein. Laut eines Berichts der ARD-Radio-Recherche hat Rekordmeister Bayern München im Jahr 2010 durch seine für die Arena-Karte zuständige GmbH rund 2,4 Millionen Euro Erträge durch verfallene Guthaben ausgewiesen - nur, weil die Fans ihre Karte nicht entladen und dann wahrscheinlich irgendwo in der Schublade vergessen haben.

Ins Visier geraten sind auch die Stadien des FC Augsburg und von Schalke 04. Die WM-Arena von Eintracht Frankfurt wurde ebenfalls geprüft. Kritikpunkte gebe es zudem an den Systemen von Borussia Dortmund sowie von Hertha BSC im Berliner Olympiastadion, die allerdings auch Barzahlung erlauben. Insgesamt sieben der 36 Erst- und Zweitligisten bevorzugen Plastikgeld.

Quelle & Weiterlesen: az-online.de


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