Re: Regeln, Statuten & Ordnungen
Verfasst: So 18. Jun 2017, 13:30
60 Minuten Spielzeit - Fußball vor Regel-Revolution
Stehen dem Fußball abermals große Regeländerungen bevor? Daran arbeiten zumindest die Regelhüter vom International Football Association Board - kurz: IFAB.
Dessen technischer Direktor David Elleray hat ein Strategiepapier mit dem Namen "PlayFair!" vorgelegt. Gegenüber der Londoner „Times“ sprach er von einer „leisen Revolution“. Ziel sei es demnach, den Fußball attraktiver zu machen und den Ball mehr im Spiel zu halten. Auch das Verhalten gegenüber Schiedsrichtern soll verbessert werden.
Die Regeländerungen, die das Gremium aber dafür vorschlägt, wären alles andere als leise. Im Gegenteil: Sie würden das Spiel auf den Kopf stellen. So soll etwa die Spielzeit von 90 Minuten auf 60 Minuten reduziert werden und effektiv gezählt werden. Bei jeder Unterbrechung würde also die Uhr angehalten werden.
Ein weiterer radikaler Vorschlag: Spieler dürfen sich den Ball bei ruhenden Bällen wie Eck- und Freistößen selbst vorlegen und aufs Tor zudribbeln.
Doch es gibt auch weniger eingreifende Änderungen. So sollen Abstöße nach der Idee des IFAB künftig auch von Spielern innerhalb des Strafraums angenommen werden. Dies soll sowohl Passspiel als auch Kreativität im Aufbauspiel fördern.
Auch die Schiedsrichter sollen bei „Play Fair!“ nicht vergessen werden. Demnach soll den Teams künftig Tor- oder Punktabzug drohen, wenn Spieler der eigenen Mannschaft den Unparteiischen beleidigen.
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Das für Fußball-Regeländerungen zuständige IFAB besteht aus acht Mitgliedern - vier Fifa-Mitgliedern sowie je einem Vertreter aus England, Nordirland, Schottland und Wales. Das Gremium trifft sich einmal im Jahr.
Das vorgelegte Strategiepapier soll in den kommenden Monaten diskutiert werden. Dabei soll entschieden werden, welche der vorgeschlagenen Regeländerungen bei seiner nächsten Generalversammlung im März 2018 zur Abstimmung gestellt werden. Für eine Regeländerung ist eine Mehrheit von sechs Stimmen notwendig.
Diese Regeländerungen stehen zur Debatte
1. Die Spieldauer wird auf „effektive Spielzeit“ umgestellt. Statt 90 Minuten wird nur noch 60 Minuten gespielt. Eine Analyse des „Kicker“ hatte ergeben, dass die durchschnittliche Netto-Spielzeit der Bundesligisten in der abgelaufenen Saison 56:05 Minuten betrug.
2. Bei Freistößen und Eckbällen sollen Spieler sich den Ball selbst vorlegen können. Bisher ist das nicht erlaubt: Spieler dürfen ihn lediglich einmal berühren. Dies soll den Mannschaften mehr Möglichkeiten bei der Ausführung von Standardsituationen geben.
3. Apropos Standardsituation; laut Vorschlag des IFAB soll der Ball bei dessen Ausführung nicht mehr ruhen müssen
4. Die Aufnahme eines Rückpasses durch den Torwart mit der Hand wird bislang mit einem indirekten Freistoß geahndet. Das IFAB schlägt nun vor, dieses Vergehen mit einem Elfmeter zu bestrafen.
5. Verhindert ein Spieler ein Tor mit der Hand auf der Torlinie, wird dies als Tor gewertet werden - unabhängig davon, ob der Ball im Tor gelandet ist oder nicht.
6. Bei Elfmetern ist kein Nachschuss mehr erlaubt. Stattdessen gibt es Abstoß. Dadurch würde das Hereinrennen der Mitspieler in den Strafraum verhindert.
7. Eine kleine Regeländerung betrifft Abstöße. Spieler sollen diese künftig auch innerhalb des Strafraums annehmen dürfen.
8. Meckern lohnt sich nicht: Kritik am Schiedsrichter wird mit Tor- oder Punktabzug bestraft.
9. Das Spiel wird erst abgepfiffen, wenn der Ball im Aus ist.
Quelle: welt.de
Stehen dem Fußball abermals große Regeländerungen bevor? Daran arbeiten zumindest die Regelhüter vom International Football Association Board - kurz: IFAB.
Dessen technischer Direktor David Elleray hat ein Strategiepapier mit dem Namen "PlayFair!" vorgelegt. Gegenüber der Londoner „Times“ sprach er von einer „leisen Revolution“. Ziel sei es demnach, den Fußball attraktiver zu machen und den Ball mehr im Spiel zu halten. Auch das Verhalten gegenüber Schiedsrichtern soll verbessert werden.
Die Regeländerungen, die das Gremium aber dafür vorschlägt, wären alles andere als leise. Im Gegenteil: Sie würden das Spiel auf den Kopf stellen. So soll etwa die Spielzeit von 90 Minuten auf 60 Minuten reduziert werden und effektiv gezählt werden. Bei jeder Unterbrechung würde also die Uhr angehalten werden.
Ein weiterer radikaler Vorschlag: Spieler dürfen sich den Ball bei ruhenden Bällen wie Eck- und Freistößen selbst vorlegen und aufs Tor zudribbeln.
Doch es gibt auch weniger eingreifende Änderungen. So sollen Abstöße nach der Idee des IFAB künftig auch von Spielern innerhalb des Strafraums angenommen werden. Dies soll sowohl Passspiel als auch Kreativität im Aufbauspiel fördern.
Auch die Schiedsrichter sollen bei „Play Fair!“ nicht vergessen werden. Demnach soll den Teams künftig Tor- oder Punktabzug drohen, wenn Spieler der eigenen Mannschaft den Unparteiischen beleidigen.
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Das für Fußball-Regeländerungen zuständige IFAB besteht aus acht Mitgliedern - vier Fifa-Mitgliedern sowie je einem Vertreter aus England, Nordirland, Schottland und Wales. Das Gremium trifft sich einmal im Jahr.
Das vorgelegte Strategiepapier soll in den kommenden Monaten diskutiert werden. Dabei soll entschieden werden, welche der vorgeschlagenen Regeländerungen bei seiner nächsten Generalversammlung im März 2018 zur Abstimmung gestellt werden. Für eine Regeländerung ist eine Mehrheit von sechs Stimmen notwendig.
Diese Regeländerungen stehen zur Debatte
1. Die Spieldauer wird auf „effektive Spielzeit“ umgestellt. Statt 90 Minuten wird nur noch 60 Minuten gespielt. Eine Analyse des „Kicker“ hatte ergeben, dass die durchschnittliche Netto-Spielzeit der Bundesligisten in der abgelaufenen Saison 56:05 Minuten betrug.
2. Bei Freistößen und Eckbällen sollen Spieler sich den Ball selbst vorlegen können. Bisher ist das nicht erlaubt: Spieler dürfen ihn lediglich einmal berühren. Dies soll den Mannschaften mehr Möglichkeiten bei der Ausführung von Standardsituationen geben.
3. Apropos Standardsituation; laut Vorschlag des IFAB soll der Ball bei dessen Ausführung nicht mehr ruhen müssen
4. Die Aufnahme eines Rückpasses durch den Torwart mit der Hand wird bislang mit einem indirekten Freistoß geahndet. Das IFAB schlägt nun vor, dieses Vergehen mit einem Elfmeter zu bestrafen.
5. Verhindert ein Spieler ein Tor mit der Hand auf der Torlinie, wird dies als Tor gewertet werden - unabhängig davon, ob der Ball im Tor gelandet ist oder nicht.
6. Bei Elfmetern ist kein Nachschuss mehr erlaubt. Stattdessen gibt es Abstoß. Dadurch würde das Hereinrennen der Mitspieler in den Strafraum verhindert.
7. Eine kleine Regeländerung betrifft Abstöße. Spieler sollen diese künftig auch innerhalb des Strafraums annehmen dürfen.
8. Meckern lohnt sich nicht: Kritik am Schiedsrichter wird mit Tor- oder Punktabzug bestraft.
9. Das Spiel wird erst abgepfiffen, wenn der Ball im Aus ist.
Quelle: welt.de